März 2020
Entspannt durch die Corona-Krise
Vielleicht fragt sich der Eine oder Andere, wie man überhaupt bei dieser Krise entspannt bleiben kann? Da hängen doch so viele Probleme dran. Geldsorgen, Einsamkeit, Ängste. Sicherlich ist diese Situation eine echte Herausforderung für uns alle, doch als kreative Erfahrungssammler bekommt man jede Krise in den Griff. Und ich gebe Euch am Ende noch ein paar Tipps, wie Ihr das Beste aus dieser besonderen Zeit holen könnt.
Wie ist meine Lage?
Jeder hat in dieser Zeit unterschiedliche Sorgen und Ängste. Für jeden bringen die ganzen Maßnahmen unterschiedliche Herausforderungen mit sich. Meine ist wie folgt:
Ich habe vier Kinder
und weil die Schulen und Kindergärten geschlossen sind, sind jetzt alle den ganzen Tag zu Hause. Ich brauche nicht mal zu hoffen, dass sie zu Freunden gehen oder zu Oma oder was weiß ich wohin.
Die drei Großen haben jede Menge Schulaufgaben
aufbekommen, die sie ohne meine Hilfe lösen müssen. Denn ich muss mich um den Kleinen kümmern. Der würde nämlich ständig zu den anderen gehen, weil er große Schwierigkeiten hat, die Zeit abzuwarten, bis sie fertig sind. Das heißt, ich kümmere mich um den Kleinen
und muss mir jeden Tag etwas einfallen lassen.
Da ich mich ja gut kenne (schon mein Leben lang), weiß ich, dass für mich Folgendes auf Dauer problematisch wird:
- Ich brauche viel Zeit für mich. Zeit, in der ich sinnieren oder vor mich hinträumen kann.
- Ich brauche es, etwas für andere Menschen zu tun. Ich habe hier ja schon darüber berichtet. Wenn ich nichts für andere tun kann, falle ich irgendwann in ein Loch. Natürlich habe ich meine Kinder, doch das ist etwas anderes.
Es gibt auch einige Punkte, die ich bei uns als großen Vorteil in dieser Krise sehe:
- Ich arbeite freiberuflich als Autor und mein Job ist aktuell nicht gefährdet. Im Gegenteil, ich würde jetzt sogar mehr Kunden finden, denn je.
- Wir leben in einer Doppelhaushälfte mit Garten. Das bedeutet, dass wir auch dann raus können, wenn Ausgangssperre herrscht. Und ich kann mir ein Gemüsebeet anlegen und damit uns zum Teil selbstversorgen.
Erzählt mir mal unten in den Kommentaren, wie gerade Eure Situation ist. Habt Ihr Kinder? Könnt Ihr noch arbeiten? Ist Eure Existenz bedroht?
Wie ich mit dieser Situation umgehe
Ich gebe zu, dass mich die Krise vor allem am Anfang ziemlich nervös gemacht hat. Ich bin nun mal ein Mensch, der gerne plant. Und anfangs wusste ich nicht, welche Termine, Ereignisse und Versammlungen überhaupt stattfinden. Ich musste mir mehrmals sagen, dass ich die Situation nicht ändern kann und irgendwie damit klar kommen muss, dass ich nicht weiß, wie es weiter geht.
Irgendwann konnte ich mich erfolgreich beruhigen. Als ich erfahren hatte, dass meine Kinder zu Hause bleibem müssen, war mir klar, dass ich einen Plan für zu Hause
brauche. Vielleicht hat mich das beruhigt, dass ich wenigstens für zu Hause planen kann. Ich habe den Kindern gesagt, dass wir einen festen Tagesrythmus
brauchen, damit wir nicht komplett verblöden. Sie haben es eingesehen und wir haben einen gemeinsamen Tagesplan geschmiedet. Falls es Euch interessiert oder Ihr Euch daran orientieren wollt, hier der aktuelle Plan, der sich jedoch verändern kann, sollten wir mit den Stunden nicht so hinkommen.
- 5:30 Uhr - Ich stehe auf.
- 6:00 bis 7:30 Uhr - Ich kann hoffentlich ungestört arbeiten.
- 8:00 Uhr - Die Kinder werden geweckt (sofern sie mir noch nicht auf der Pelle hängen) und wir frühstücken gemeinsam. An manchen Tagen besprechen wir bei der Gelegenheit unsere Mahlzeiten.
- 9:00 bis 12:00 Uhr - Die Kinder erledigen ihre schulischen Aufgaben, während ich den Kleinen Dauerbespaße.
- etwa 12:30/13:00 Uhr - Wir essen zu Mittag
- ab 14:00 Uhr kann jeder seine Zeit frei gestalten
- 18:00 Uhr - Abendessen
- 21:00 Uhr - Feierabend und Licht aus.
Natürlich schauen wir nicht so genau auf die Uhr, doch im groben richten wir uns nach diesem Zeitplan.
Wir alle reden viel miteinander. Jeder kann seine Ängste und Sorgen nenne, die auch ernst genommen werden.
Weil ich ja nicht aufs Helfen
verzichten kann, habe ich mich bei einer Organisation gemeldet, die die alten und kranken Menschen mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln und Medikamenten beliefern.
Meine Tipps für Euch während der Corona-Zeit
Ich weiß, dass jeder andere Sorgen durch die Corona-Krise hat. Deshalb treffen hier nicht alle Tipps auf jeden zu. Nehmt Euch heraus, was ihr für Euch gebrauchen könnt. Den Rest, lasst Ihr für die anderen liegen:
- Solltete Ihr von nun an, den ganzen Tag zu Hause sein: Legt Euch einen Tagesplan fest. Ihr könnt ihn an Eurem bisherigen Arbeitstag orientieren.
- Wenn Ihr gerade keine Arbeit habt, überlegt Euch etwas, was Ihr als Ersatz nehmen könnt. Lest ein gutes Buch. Lernt etwas Neues, vielleicht stricken, ein Instrument oder mit zehn Fingern auf der Tastatur zu tippen. Wenn Ihr einen Garten habt, könnt Ihr ihn mal so richtig bearbeiten. Oder Ihr räumt Eure Wohnung, den Keller oder was auch immer auf. Vielleicht könnt Ihr das eine oder andere Zimmer umstrukturieren. Ich bin mir sicher, Ihr findet etwas. Schreibt Eure Ideen ruhig in die Kommentare, damit jeder etwas davon hat.
- Wenn Ihr kleine Kinder
habt, setzt sie nicht den ganzen Tag vor den Fernseher. Überlegt mit ihnen gemeinsam, was Ihr schönes zu Hause machen könnt. Und auch hier ist ein fester Tagesplan sehr wichtig.
- Das Gleiche gilt für Schulkinder. Fester Tagesplan und immer wieder Highlights einbauen. Fragt auch die Kinder nach ihren Ideen, sie haben oft die besten.
- Und wenn wir schon bei den Ideen der Kinder sind: Lasst Euch darauf ein. Ihr dürft auch mal wieder Kinder sein, auf den Betten hüpfen, Kissenschlachten, mit der Taschenlampe unter der Bettdecke liegen oder Buden bauen. Einfach mitmachen und Ihr werdet sehr viel Spaß haben.
- Wenn es geht, helft anderen vor allem während der Corona-Pandemie. Ich weiß, soziale Kontakt sollen eingeschränkt werden, doch es gibt noch genug Möglichkeiten: Ihr könnt Lebensmittel für andere kaufen. Telefoniert mit denen, die allein zu Hause sind und auch mit Euren Eltern und Großeltern. Haltet viel Kontakt mit Ihnen, es wird Euch allen gut tun. Ihr könnt auch hierzu unten Eure Ideen reinschreiben, wie man in dieser Zeit anderen helfen kann.
- Schaut nicht zu oft Nachrichten. Ein- bis zweimal am Tag reicht. Ich weiß selbst, wie verlockend das ist, doch die negativen Meldungen tun einem nicht gut.
- Versucht Vorteile
aus der Situation zu ziehen. Klingt für manche schwierig, doch es ist eine Zeit, in der wir viel über uns und unser bisheriges Verhalten nachdenken können. Waren wir bis hierhin zufrieden? Haben wir das liegen gelassen, was uns eigentlich wichtig gewesen wäre? Waren wir wie Roboter und haben nur noch unsere Pflichten erfüllt? Statt in dieser Zeit Panik zu bekommen, können wir einmal tief durchatmen und unsere letzten Jahre hinterfragen.
Mein Fazit
Macht aus der Corona-Krise eine Zeit des Neuanfangs. Ihr könnt an der Situation selbst nichts ändern, jedoch daran, wie Ihr damit umgeht.
Ich wünsche Euch viel Erfolg dabei und eine schöne Zeit!
Lieben Gruß Eure
