Mama Ängste

Ängstliche mutige Mamas

Als ich den Titel von Denises Blogparade "Warum sind Mütter immer so ängstlich?" gelesen hatte, fasste ich es irgendwie anders auf, als sie es auf ihrem Mamschens Blog beschreibt.
Denise beschreibt ihre eigenen Ängste, mit den sie sich seit der Schwangerschaft auseinandersetzt.
Meine Erfahrung ist, dass Mütter oft Angst um ihre Kinder haben, aus den verschiedensten Gründen.
Ich mache bei der Blogparade mit und setze mich mit beiden Ängsten auseinander ...

Meine Ängste, die kommen und gehen

Im Großen und Ganzen muss ich sagen, dass ich immer weniger ängstlich bin. Vielleicht liegt es an den vielen Kindern, mit denen ich eine gewisse Gelassenheit gelernt habe.

Bei einer Angst, finde ich es schon ein wenig lustig, dass ich sie bekommen habe. Bevor ich Kinder hatte, habe ich liebend gern Horrorfilme gesehen und Horrorbücher gelesen. Stephen King war mein absoluter Favorit. In der Schwangerschaft fing es an, dass ich keine Horrorfilme mehr gucken konnte. Ich hatte dabei solche unerträgliche Angst, dass ich sie abbrechen musste. Auch nach der Schwangerschaft besserte sich das nicht.
Ich weiß, ich weiß ... diese Angst ist lächerlich, aber tatsächlich habe ich sie hinzubekommen.

Bevor ich Kinder hatte, habe ich mir auch nicht so viel Sorgen um mein Leben gemacht. Ich hatte keine Angst davor, zu sterben. Das änderte sich mit den Kindern. Ich bin für mich selbst vorsichtiger geworden und möchte auf keinen Fall sterben. Schließlich brauchen die Kinder auch ihre Mama.
Die Angst ist allerdings nicht so schlimm, dass sie mich lähmt. Es ist eher eine Sorge.

Bevor ich Kinder hatte, habe ich mich kaum etwas getraut. Ich war recht schüchtern und hatte nicht den Mut für mich oder andere einzustehen. Das hatte sich mit meinen Kindern geändert. Gerade, weil mein Großer das Asperger-Syndrom hat und ich viel für ihn Kämpfen musste. Ich wurde mit den Jahren immer mutiger. Was ich mich heute alles traue, das hätte ich mich vor 16 Jahren nicht gewagt.

Angst um meine Kinder

Sorgen habe ich mir viele um meine Kinder gemacht. Besonders um meinen Großen. Er hat nicht nur das Asperger-Syndrom, sondern noch eine Blutkrankheit, Asthma und ein Haufen Allergien. Unzählige Ärzte, Psychologen und Ämter habe ich mit ihm durch. Ich habe mich gefragt, ob er jemals richtig selbständig wird.
Jetzt ist er fast 16 Jahre und ich bewundere ihn einfach nur. Er hat die Jahre selbst gekämpft und ist ein ganz wunderbarer, selbständiger und hilfsbereiter Junge geworden.

Auch bei meinen anderen Jungs hatte ich die eine oder andere Sorge. Immer mit der Frage, was wird wohl aus dem Kind werden? Kommt es in der Schule zurecht? Wird es selbstbewusst werden? Wird es sein Leben behaupten können?
Beim letzten bin ich gelassen. Ganz ehrlich ... wäre er mein erster, würde ich mir wahnsinnig viele Sorgen machen. Er ist unruhig, rennt mit dem Kopf gegen die Wand und ist sowas von hartnäckig, dass er einen in den Wahnsinn treiben kann. Aber ich weiß, auch er wird seinen Weg gehen. Ich vertraue ihm da ganz.

Ängste bei anderen Eltern

Inzwischen habe ich mit einigen Eltern Kontakt, sei es durch die vielen Elternabende (bei vier Kindern sind das Unmengen) oder durch die Kinder, die ich so in meinen AGs habe.
Ich habe das Gefühl, dass die Eltern immer mehr Ängste haben. Es fängt bei den kleinen Kindern an, dass sie nicht so schnell sprechen, laufen oder sonst etwas lernen und geht bei den Schulkindern weiter. Die Eltern bringen ihre Kinder über all mit dem Auto hin, würden es bei Regen nicht zu Fuß laufen lassen und bringen die vergessene Brotdose in die Schule. Sie haben Angst, dass ihr Kind enttäuscht wird oder traurig ist.
Versteht mich nicht falsch ... ich will auch nicht, dass mein Kind traurig ist. Doch ich werde es nicht verhindern können und schon gar nicht dadurch, dass ich andere dafür verantwortlich mache.

Wenn mich Eltern ansprechen und fragen, rate ich zur Gelassenheit. Manches können wir Mütter nicht ändern und vieles ist auch für die Entwicklung des Kindes hilfreich. Dann ist es besser, es seelisch und moralisch zu unterstützen, als es vor allem Unheil beschützen zu wollen.

An dieser Stelle fällt mir der Schmetterling ein. Es kostet ihn unheimlich viel Kraft, sich aus seinem Kokon zu befreien. Würde man für den Schmetterling den Kokon öffnen, könnte der Falter nicht seine Flügel ausbreiten und davon fliegen. Das wäre sein Ende.

Andererseits erlebe ich, wie sehr auch die anderen Eltern sich weiter entwickeln und immer mutiger werden. Nicht nur wir stärken die Kinder, die Kinder stärken auch uns.

Lieben Gruß
Eure
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