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Ich bin anders

  • von Andrea Theile
  • 31 Aug., 2018

... und das ist gut so

Mein Sohn bemerkte letztens: "Mama ich bin so anders als die Anderen!" Er wirkte dabei traurig. Doch ich konnte ihn beruhigen. "Anders sein ist toll."

Schauen wir in die Geschichte der Menschheit, dann stellen wir fest: Die, die anders waren, haben unsere Welt verändert. Eigentlich auch logisch, denn wenn wir uns alle so verhalten, wie die Gruppe das verlangt, würde keine Veränderung entstehen können.

In Anlehnung an diesen Gedanken rufe ich zur Blogparade auf. Schreibt mir, warum Ihr auch anders seid und worin Ihr die Vorteile seht.

Meine Erfahrungen mit dem Anderssein

Auch ich bemerkte als Kind, dass ich irgendwie anders bin. Ich konnte es mir nicht erklären und versuchte, dem entgegen zu steuern. Doch ohne Erfolg.

Oft scheiterte ich an der Logik. Zum Beispiel habe ich als Jugendliche keinen Sinn darin gesehen, zu rauchen. Alle um mich herum rauchten, nur ich nicht. Es erschien mir einfach nicht logisch. Aus heutiger Sicht, zum Glück. Denn wie sehr kämpfen Raucher damit, den Glimmstängel los zu werden. Und das nur, weil sie aus dem Gruppenzwang heraus damit begonnen haben.

Ich fühlte mich als Kind oft falsch, suchte Orientierung an Menschen, die mir das Gefühl vermittelten, gut anzukommen. Das zog mich nach unten. Viele sagten mir, dass ich doch dieses oder jenes anders machen sollte. Sie erzählten mir, wie ich mich anziehen und verhalten sollte. Doch es passte einfach nicht. Ich konnte mich dazu nicht überwinden.

Es dauerte viele Jahre und einige Ratgeberbücher, bis ich akzeptierte, dass ich so in Ordnung bin, wie ich bin. Ich fand meine Orientierung wieder. Sie war gar nicht da, wo ich sie vermutet hatte, sondern in mir drin. Da war der Wegweiser für mein Leben und da ist er immer noch.

Und noch ganz andere Sachen habe ich in mir entdeckt: Glück, Talente, Liebe und Akzeptanz.

Es gibt immer noch Menschen, die es schaffen, mich ins Wanken zu bringen. Sie sagen mir, dass ich "richtig" arbeiten gehen soll. Dass ich doch "richtig" Geld verdienen muss. Meine Haushaltsführung ist auch nicht in Ordnung. Ja, sogar die Kindererziehung ist in den Augen anderer falsch.

Wenn zu viele Vorwürfe auf einmal kommen, dann fange ich an zu zweifeln. Dann überlege ich, ob ich wirklich falsch bin. Vielleicht muss ich doch alles anders machen. Doch der Blick in mich hinein hilft mir, wieder weiter zu laufen. Denn da drinnen ist die Wahreit: Ich bin anders und das ist gut so!

Wie empfinde ich das Anderssein der Anderen?

Im Laufe meines Lebens bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass alle anders sind. Nur akzeptieren das nicht alle. Sie passen sich an die Gesellschaft an, weil sie glauben, dass das so richtig ist. Und oft ist Ihnen nicht bewusst, dass sie das gar nicht müssen.

Ich persönlich finde es spannend, wie unterschiedlich alle sind. Und auf die bunten Vögel schaue ich mit einem Lächeln und sage mir: "Wie faszinierend, dass sie ihr Leben so führen." Ich empfinde es bei fast allen Menschen als Interessant und kann es für mich gut akzeptieren.

Ich habe nur ein Problem mit Menschen, die Rücksichtslos und auf eine Art bestimmend sind, dass sie einen unter Druck setzen. Menschen, die meinen, im Leben der Anderen herumpfuschen zu müssen.

Kleiner Nachtrag:

Ich lese gerade "Die Stadt der besonderen Kinder", ein Nachfolgeroman von "Die Insel der besonderen Kinder". Ich würde diese Romane schon ein wenig in Fantasy einordnen, aber der Kern der Erzählung enthält so einiges Wahres. So zum Beispiel hat jedes Kind eine Gabe, die im Laufe des Erlebten von Nutzen ist. Heute ist mir noch etwas in der Geschichte positiv aufgefallen: Die Kinder begegnen Tieren, die nicht nur ungewöhnlich aussehen, sondern besondere Fähigkeiten haben, zum Beispiel können die Hühner Eier legen, die explosiv sind. Die Kinder empfinden diese Tiere als eigenartig und bekommen dann von einem Hund gesagt, dass sie selbst so sonderbar sind, wie diese Tiere.

Ich glaube so ist es auch im wahren Leben. Wenn uns auffällt, dass andere anders sind, dann vergessen wir leicht, dass wir es selbst sind. Wenn uns bewusst ist, wie einzigartig wir sind, können wir leichter akzeptieren, dass auch alle anderen einzigartig sind.

Wie könnt Ihr mitmachen?

  • Schreibt einen Beitrag auf Eurem Blog - bis zum 31. Oktober 2018 habt Ihr Zeit
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  • Euer Beitrag erscheint in einer Liste, die eine kurze Zusammenfassung und Euren Link enthält

Ideen und Anregungen

  • Inwiefern fühlst Du Dich anders?
  • Welche Erfahrungen hast Du damit?
  • Wie gehst Du mit Deinem Anderssein um? Akzeptierst Du es?
  • Wie gehst Du mit Menschen um, die anders sind. Akzeptierst Du sie?
  • Wie machst Du anderen Mut, sich selbst zu akzeptieren?

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