Ziele einer Mama
- von Andrea Theile
- •
- 01 Okt., 2018
- •
Brauchte, sollte, darf Mama noch eigene Ziele haben?

Ich bin heute auf eine Blogparade gestoßen, die mich sehr anspricht. Silvia fragt auf ihrem Blog Vivabini "Brauchte, sollte, darf Mama noch eigene Ziele haben?"
Um gleich meine Antwort vornewegzunehmen: Sie sollte!
Warum ich das so denke, erkläre ich gleich.
Meine Ziellosigkeit
Silvia beschreibt, wie sie irgendwann feststellte, dass ihre Ziele entweder erreicht sind oder sich nur um die Kinder drehen.
Das erging mir ähnlich. Meine Kinder waren meine Ziele. Es gab immer wieder etwas, worum ich mich kümmern musste und immer ging es dabei um meine Kinder. Jeden Tag der gleiche Rhythmus (brauchen Kinder ja), jeden Tag Kinder versorgen, Haushalt und vielleicht noch etwas Geld dazu verdienen.
Ich fühlte mich ausgelaugt, gleichzeitig unter Strom. Oft hatte ich das Gefühl, nichts zu erreichen und nichts zu tun.
In einem Forum wurde mir erst bewusst, wie viel ich jeden Tag mache. Die Aufgabe war morgens eine To-Do-Liste für den Tag zu erstellen. Meine Liste war ellenlang und mir wurde klar, wie viel ich jeden Tag leiste. Gleichzeitig hatte ich das Gefühl nichts zu schaffen.
Das Problem Ziellosigkeit
Heute weiß ich, dass das Problem in der Ziellosigkeit lag. Jeden Tag der gleichen Ablauf (was ja gut für die Kinder ist), jeden Tag drehte ich mich nur im Kreis. Fast so wie bei "Und täglich grüßt das Murmeltier".
Das Problem Ziellosigkeit betrifft nicht nur Mütter, auch andere gehen damit ein. Besonderst stark betroffen sind ältere Menschen. Sie sind in Rente oder noch viel schlimmer im Altenheim. Welche Ziele haben sie schon? Kaum etwas großes, worauf sie hinarbeiten können. Damit gehen sie ein.
Es ist enorm wichtig, Ziele zu haben, auf etwas hinarbeiten zu können. Das macht Spaß und man fühlt sich gebraucht und wertvoll.
Meine Ziele
Ganz so einfach war das bei mir nicht. Da ich zu den Scanner-Persönlichkeiten zähle, sind Ziele wirklich schwierig. Ein Ziel ist oft schon erreicht, wenn ich genügend Wissen dafür gesammelt habe. Dann setze ich mir ein neues Ziel, bis auch dort mein Wissensdurst gestillt ist. Das kann ganz schön frustrierend sein, weil ich manchmal das Gefühl habe, nichts Ganzes zu können.
Inzwischen gehe ich da etwa geschickter heran. Meine Ziele definiere ich nicht mehr so genau, sondern eher schwammig. Also nicht mehr: Ich will Coach oder Speaker werden, sondern ich möchte anderen etwas erklären. Ich möchte anderen Hoffnung geben und vor allem Kinder stärken.
Das Thema ist ziemlich breit und ich lasse einfach alles auf mich zukommen. Das klappt prima. Ich verkrampfe mich nicht und freue mich enorm über jede neue Aufgabe.
Ein weiteres Ziel steck in meiner Persönlichkeitsentwicklung. Ich lese solche Bücher sehr gerne und freue mich über jeden Fortschritt, den ich bei mir selbst schaffe. Da stecke ich mir immer wieder neue Ziele, die ich auch ganz gut erreiche.
Kommen meine Kinder zu kurz?
Diese Frage stelle ich mir immer wieder. Ja, manchmal denke ich, dass ich sie dabei vernachlässige. Andererseits nehme ich mir auch immer Zeit für sie. Wenn sie etwas auf dem Herzen haben, höre ich ihnen zu und stelle meine Arbeit hinten an.
Ich freue mich darüber, wenn sie mir sagen, dass ich die coolste Mama bin oder sie stolz auf mich sind. Sie finden meine Arbeit toll und geben gerne bei anderen damit an.
Sie verstehen, dass ich meine Arbeit liebe und wissen dass ich mir das für sie auch wünsche. Ich sage ihnen immer wieder, dass sie das arbeiten sollen, woran sie Freude haben. Und ich freue mich darüber, wenn sie mir von ihren Zielen erzählen, auch wenn ich sie manchmal für sehr hochgesteckt halte (das verrate ich ihnen nicht).
Mein Rat: Setzt Euch Ziele
Ich weiß, gerade, wenn die Kinder noch sehr klein sind, ist es schwer andere Ziele zu verfolgen. Aber Ihr könnt Euch schon mal welche überlegen und Eure Antennen ausfahren. Schon der Gedanke, bestimmte Ziele zu erreichen macht glücklich.
Wenn Ihr nicht wisst, welche Ziele Ihr Euch setzen wollt, dann hört auf Euer Herz. Was macht Euch am meisten Spaß? Bei welcher Aufgabe befindet Ihr Euch im Flow?
Ich wünsche Euch viel Erfolg dabei!
Eure
Andrea