Es gibt immer wieder Zeiten, die mich aus meinem aktuellen Plan reißen. Da habe ich unzählige Termine und/oder werde emotional durchgeschüttelt.
Die letzten zwei Wochen gehörten zu diesen Zeiten, die mich aus der Bahn geworfen haben. Nun muss ich zusehen, wie ich wieder auf den Zug aufspringe und meinen Weg fortsetze. Aber das braucht Zeit.
In letzter Zeit bekomme ich etwas zu häufig gesagt, wie wenig gut ich bin. Ich weiß, ich sollte diesen Menschen aus dem Weg gehen, doch das ist leider nicht immer möglich.
Vielleicht liegt es am Wetter oder, dass die anderen Stress haben, aber ich kann es nicht mehr hören. Ich möchte auch nicht mehr hören, was ich alles so falsch mache. Ich meine hier nicht konstruktive Kritik, sondern Sätzen, wie: "Du erziehst Deine Kinder falsch!", "Du hast keine Ahnung von Menschenführung!" (mit dem Beisatz, dass derjenige es beruflich gelernt hat und ich nicht), "Du nimmst das Leben nicht ernst genug!"
Wenn mir jemand soetwas sagt, dann stecke ich das für gewöhnlich weg. Doch wenn ich das mehrmals hintereinander gesagt bekomme, fühle ich mich einfach nur unverstanden.
In der letzten Woche bin ich dann halbwegs zur Ruhe gekommen; konnte alles reflektieren; aussortieren, was ich als Müll empfinde und mit den wertvollen Kritiken an mir arbeiten.
Eigentlich ist diese Aussage nicht ganz korrekt, denn ich habe keinen festen Job. Aber es fühlt sich manchmal so an, als würde ich voll arbeiten gehen: Kinderarzttermine, Termine für den Förderverein und für meine ehrenamtlichen Arbeiten in Kindergarten und Schule.
Für gewöhnlich versuche ich, Termine gut zu verteilen. Maximal drei pro Woche und einen pro Tag. Ich weiß einfach, wie stark ausgelaugt ich mich danach fühle und versuche Zeit zu finden, alles zu verarbeiten. Aber manchmal kann ich es nicht ändern, dass doch sieben Termine auf fünf Tage verteilt sind.
Ich brauche tatsächlich mehrer Tage, um wieder in meinen Rhythmus zu kommen. Gestern habe ich mich gefragt, wie ich das früher gemacht habe, als ich noch voll arbeiten ging. Da habe ich sogar Überstunden gemacht und war noch gut drauf.
Das ganze liegt klar auf der Hand. Damals bin ich von Arbeit nach Hause, habe mir irgendetwas zu Essen gekauft, mich auf die Couch geschmissen und mich entspannt. Das war es. Ich hatte meine Ruhe.
Heute kommt ein Kind nach dem anderen nach Hause, braucht Zeit von mir (die auch gerne gebe), um Sorgen loszuwerden oder Unterstützung zu bekommen. Wenn die Kinder theoretisch um 20 Uhr im Bett sind, falle ich einfach nur um.
Das macht es mit zu vielen Terminen schwierig, weil ich dann keine Zeit habe, sie zu reflektieren und mich zu entspannen.
Ich muss zugeben, die finanzielle Belastung ist echt zum k... (übergeben). Das Geld fehlt an allen Ecken und Enden. Ich wünsche mir nur so viel Geld, dass ich nicht in der Mitte des Monats überlegen muss, wie ich bis zum Ende hinkomme.
Ich will arbeiten, doch der Freiberuf hat einen dicken, fetten Haken:
Firmen erlauben sich, mich auf ihre Warteliste zu legen. Ich bin mitlerweile bei fünf Unternehmen, die gerade alle keine Aufträge haben. Sie wollen mich aber behalten, das ist ja das verrückte. Ich mag soetwas nicht, weil ich gerne ein wenig vorausplane und ich ahne, dass die Woche kommen wird, in der mich alle fünf anschreiben und fragen, ob ich Aufträge entgegen nehmen könnte. Toll! Auch wenn ich dann nicht alles annehmen kann, werde ich mich darauf freuen.
Solange suche ich nach neuen Auftraggebern.
Nach dem ich mich nun eingekriegt habe, plane ich meine Tage wieder durch.
Gestern habe ich mich bei der Volkshochschule beworben, was schonmal echt spannend wird.
Heute ... naja, Ihr seht es ja ... kümmere ich mich wieder um meine Seite, auf dass sie etwas mehr Schwung bekommt.
Wie sieht es bei Euch aus? Kennt Ihr auch solche Chaos-Zeiten? Und wie geht Ihr damit um?
Ich freue mich auf Eure Meinungen!
Eure
Andrea